St. Florian


Pfarrverband Vier Heilige Trudering Riem

der Grüne Gockel informiert ... Juli 2021

Wenn die Nacht zum Tag wirdSchäden durch Lichtverschmutzung für Mensch und Tier
Heutzutage sind Städte bereits aus weiter Ferne an ihren Lichtkuppeln zu erkennen. Die helle Beleuchtung von Straßen, Schaufenstern und Fassaden, aber auch von Gärten und Parkanlagen birgt jedoch ein enormes Risikopotenzial für Tier und Mensch.So sind über die Hälfte aller Insekten nachtaktiv. Durch künstliches Licht verlieren sie die Orientierung, umflattern nervös diese Lichtquellen, bis sie schließlich vor Erschöpfung zu Boden fallen und leichte Beute für ihre Fressfeinde werden.
Zugvögel werden von den Lichtkegeln großer Städte angezogen, verlassen ihre Flugroute und finden nicht rechtzeitig zu ihren Rast- und Nistplätzen. Zusätzlicher Lichterschein vor und während der Dämmerung führt vor allem in der Paarungszeit zu kürzeren Nächten für die Vögel. Sie erhalten weniger Schlaf als nötig und werden dadurch geschwächt. Auch die Menschen benötigen die Dunkelheit: Denn erst im Dunkeln wird das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet, das für einen erholsamen Schlaf sorgt. Als besonders gefährlich erwiest sich das grelle kalte Licht von Lampen und LEDs, die mehr als 4000 Kelvin aufweisen.
Um die Tiere und uns selbst zu schützen, können wir
– auf solarbetriebene LED-Lampen in Gärten und Vorgärten verzichten
– Lampen im Haustürbereich mit Bewegungsmeldern ausstatten, so dass sie nur bei Bedarf leuchten
– den Neigungswinkel der Leuchten an unseren Wohnhäusern so einstellen, dass der Lichtkegel direkt auf den Boden scheint
– LEDs mit weniger als 3000 Kelvin verwenden, da deren Licht eine wärmere und damit
  umweltfreundlichere Farbtemperatur aufweist
– politisch darauf hinwirken, dass Leuchten im öffentlichen Raum nachts weitgehend abgeschaltet werden
– Handys, Computer-Monitore und Fernseher einige Zeit vor dem Schlafengehen abschalten